Die Beschlüsse der AG Frühe Hilfen und Pädiatrische Versorgung (AG FHPV)
Am 7. Mai 2025 wurden auf dem 10. Plenum des Bündnis Gesund Aufwachsen folgende Beschlüsse für die AG FHPV verabschiedet:
(3) Die Handreichung „Praktische Handreichungen für die Umsetzung der Komplexleistung Frühförderung im Land Brandenburg“ und das digitale Format unterstützen die flächendeckende Umsetzung der Komplexleistung Frühförderung
Das Bündnis unterstützt öffentlichkeitswirksam mit diesem Beschluss die Etablierung der Komplexleistung Frühförderung im Land Brandenburg. Offene niedrigschwellige Beratung, interdisziplinäre Diagnostik und interdisziplinäre Frühförderangebote werden durch Frühförder- und Beratungsstellen „wie aus einer Hand“ für Eltern und ihren Kindern mit (drohenden) Behinderungen angeboten.
Eine Handreichung mit diversen Vordrucken für alle Inhalte der Komplexleistung Frühförderung liegt mit Erläuterungen vor und beschreibt die interdisziplinäre Arbeitsweise.
Die Kooperation von Fachkräften wie Heilpädagog*innen, Therapeut*innen und Ärzt*innen im frühkindlichen Bereich wird damit gestärkt. Insbesondere durch eine unkomplizierte digitale Arbeitsweise über das gemeinsame Nutzen digitalisierter Vordrucke.
(4) Die Zusammenarbeit der Netzwerke Bundesstiftung Frühe Hilfen und des Netzwerkes Gesunde Kinder zur Begleitung, Unterstützung und Hilfe von Familien ab der Schwangerschaft bis zum dritten Geburtstag des Kindes wird weiterentwickelt.
Das Plenum des BGA begrüßt und unterstützt die Zusammenarbeit der Netzwerke Bundestiftung Frühe Hilfen und des Netzwerkes Gesunde Kinder im Bereich der frühen Elternschaft. Es setzt sich für die Weiterentwicklung der bestehenden interdisziplinären Strukturen in den Landkreisen und kreisfreien Städten zur Begleitung, Unterstützung und Hilfe von Familien ab der Schwangerschaft bis zum dritten Geburtstag eines Kindes ein.
Die Mitglieder des BGA werden gebeten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten darauf hinzuwirken, dass das Netzwerk Gesunde Kinder und die Netzwerke Bundesstiftung Frühe Hilfen einen guten Zugang zu allen Krankenhäusern mit Geburtsstation haben und eng mit Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen, Hebammen, Frühförderstellen, Therapeut*innen sowie mit niedergelassenen Pädiater*innen und Gynäkolog*innen zusammenarbeiten können.
(5) Die Begleitung und Unterstützung der Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen und/oder Abhängigkeitserkrankungen ist verbessert.
Das Plenum des BGA begrüßt, dass die Situation der Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen und/oder Abhängigkeitserkrankungen ‑ auch durch die im April 2024 gegründete Projektgruppe ‑ zunehmend in den Blick der Fachöffentlichkeit kommt. Die Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen (BLS) führt ab Januar und [voraussichtlich] ab August 2025 zwei Projekte durch, die Fachpersonen für den Umgang mit betroffenen Kindern und ihren Familien sensibilisiert und qualifiziert sowie den Aufbau kommunaler Gesamtkonzepte entwickelt und erprobt.
Das Plenum des BGA
- begrüßt das Angebot der BLS, die (Zwischen-)Ergebnisse der beiden Projekte in ihrer Trägerschaft möglichst jährlich im Rahmen eines Workshops oder einer Fachveranstaltung vorzustellen und dabei gemeinsam mit den Teilnehmenden Ideen und Ansätze zur Weiterentwicklung der vorhandenen Unterstützungsstrukturen zu entwickeln.
- bittet die Arbeitsgruppe Frühe Hilfen und Pädiatrische Versorgung zu prüfen, welche Aufgaben die Projektgruppe angesichts der aktuell positiven Entwicklungen übernehmen könnte.
(6) Spezialisierte Krankenpflege für Kinder und Jugendliche im Land Brandenburg stärken.
Das Plenum des BGA befürwortet, Lösungsansätze zur besseren Versorgung/Ausstattung der Kliniken und anderer Einrichtungen im Land Brandenburg mit für pädiatrische Handlungsfelder geeigneten (Pflege)Fachkräften zu entwickeln. Das Bündnis bittet die an der pflegerischen Ausbildung beteiligten Akteure (Pflegeschulen und an der Ausbildung beteiligte Einrichtungen sowie deren Interessenvertretungen, Kinder- und Jugendmediziner*innen, für die Pflegeausbildung zuständige Mitarbeitende des MGS) zusammenzubringen, um die aktuelle Situation zu analysieren und Lösungs- und Handlungsansätze zu entwickeln, die die spezialisierte Pflege von Kindern sicherstellen.
Das Bündnis Gesund Aufwachsen bittet die Arbeitsgruppe Frühe Hilfen und Pädiatrische Versorgung, diesen Prozess zu strukturieren und z.B. durch die Erarbeitung von Materialien und die Organisation von Workshops oder Fachgesprächen zu begleiten.