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Workshop „Lebenskompetenzförderung in Bewegungsangeboten – Stärkung der Lebenskompetenz von Kindern und Jugendlichen“ der AG LEB auf dem Symposium „Bewegt vom Kindergarten in die Schule“

Am 10. Juli 2023

Internationales Symposium „Bewegt vom Kindergarten in die Schule“

Veränderungen des Lebensalltags sind in der Übergangsphase vom Kindergarten in die Grundschule für viele Kinder, Eltern aber auch Pädagog*innen eine Herausforderung. Einige Studien belegen, dass sich diese Herausforderungen nachteilig auf die Bereitstellung sowie Nutzung von Bewegungsangeboten auswirkt und das sportliche Aktivitätsniveau der Kinder dadurch abnimmt. Beim Internationalen Symposium „Bewegt vom Kindergarten in die Schule“ am 10. Juli 2023 der ESAB Fachhochschule für Sport und Management Potsdam im Haus des Sports wurde jedoch schnell deutlich, dass das Beibehalten eines moderaten bis intensiven Aktivitätsniveaus eher von Vorteil ist und viele relevante Kompetenzen bei Kindern fördert. Sechs nationale und internationale Expert*innen zeigten während der Veranstaltung mit empirischem Wissen und Fachkenntnissen auf, dass die Verfügbarkeit von Bewegungsangeboten zu Hause und in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen den Entwicklungsabschnitt der Kinder positiv beeinflussen.

Flyer und Programm

Workshop „Lebenskompetenzförderung in Bewegungsangeboten – Stärkung der Lebenskompetenz von Kindern und Jugendlichen“ der AG „Lebenskompetenz, Ernährung, Bewegung"

Teil des Symposiums war der von der AG „Lebenskompetenz, Ernährung, Bewegung“ (AG LEB) vorbereitete Workshop „Lebenskompetenzförderung in Bewegungsangeboten – Stärkung der Lebenskompetenz von Kindern und Jugendlichen“. Der Workshop startete mit einem interaktiven Beitrag zum Thema Gesundheitsbezogene Lebenskompetenzen. Anschließend stellten drei Praxisprojekte ihre Inhalte und Angebote zur Bewegungsförderung vor. In einer abschließenden Arbeitsphase hatten die Workshopteilnehmer*innen die Möglichkeit, mit den Referent*innen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam über Handlungsaufträge für die AG LEB nachzudenken.

Inputvortrag „Gesundheitsbezogene Lebenskompetenz: Was ist das?“

Der Sportwissenschaftler Dr. Harald Schmid ist seit 1995 Botschafter der Initiative „Kinder stark machen“, die Initiative zur frühen Suchtvorbeugung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Im intensiven Austausch mit den Teilnehmenden stellte er 16 gesundheitsbezogene Lebenskompetenzen vor, die (auch) durch sportliche Aktivitäten vermittelt werden und das physisch und psychisch gesunde Heranwachsen von Kindern positiv beeinflussen.

Eindrücke vom interaktiven Inputvortrag von Dr. Harald Schmid

Die Praxisbeispiele

Im Anschluss an den Inputvortrag von Dr. Harald Schmid stellten drei Praxisbeispiele ihre Arbeit vor, die mit ihren Ansätzen die Lebenskompetenzförderung von Kindern und Jugendlichen durch Bewegungsangebote täglich unterstützen.

Die Vertreter*innen der Praxisbeispiele:

Paula Teich, Projektkoordinatorin von EMOTIKON

EMOTIKON evaluiert seit dem Schuljahr 2009/10 im Fach Sport landesweit die motorische Fitness von Schülerinnen und Schülern der dritten Jahrgangsstufe. Die Projektkoordinatorin Paula Teich stellte dazu Studienergebnisse vor, die einen Zusammenhang von regionalen und soziostrukturellen Faktoren mit der körperlichen Fitness belegen. Ein wichtiges Beitragsthema war daher, wie den negativen Einflussfaktoren durch Maßnahmen zur Bewegungsförderung, z.B. bewegungsfreundliche Lehrräume, aktive Schulwege und verhaltensrelevante Einbeziehung von Eltern entgegengewirkt werden kann.

Die Präsentation zum Praxisbeispiel finden Sie hier:

Sylvia Heuer, Projekt- und Teamleitung des Elementarbereiches der Brandenburgischen Sportjugend

Dem Elementarbereich der Brandenburgischen Sportjugend geht es darum, die Gestaltung und den Ausbau von Bewegungsangeboten in Kitas zu unterstützen. In ihrem Workshopbeitrag stellte die Projekt- und Teamleitung Sylvia Heuer vor, wie beispielsweise durch die Initiative „Kita in Bewegung“ Kindern aus dem Elementarbereich Lebenskompetenzen durch Bewegungsangebote vermittelt werden und wie das Gütesiegel „Bewegungskita“ dabei die Profilentwicklung von bewegungsorientierten Kindertagesstätten unterstützt. Das Anliegen der Brandenburgischen Sportjugend bleibt hierbei stets, Pädagog*innen und Kitas mit einer Vielzahl an Angebote bei Ihrer Arbeit mit den Kindern zu unterstützen.

Die Präsentation zum Praxisbeispiel finden Sie hier:

Stefan Ludwig, Jugendtrainer bei ALBA Berlin

Stefan Ludwig präsentierte das aktuelle Onlineformat Die ALBAthek, das YouTube Bewegungsangebot Sport macht Spaß sowie das erfolgreiche Format ALBAs tägliche Sportstunde aus Pandemiezeiten. Bei diesen zeigte sich schnell, dass auch kostenlose digitale Sport- und Spielideen die Lebenskompetenzen bei Kindern stärken können. Sie stellen eine gute Alternative und Ergänzung zu Präsenzangeboten dar.

Die Präsentation zum Fachbeitrag finden Sie hier:

Werkstattgespräch

Austausch in Kleingruppen

Nach den Beiträgen hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, mit den Referent*innen und untereinander ins Gespräch zu kommen. In 5 Kleingruppen tauschten sie sich über die folgenden Fragen aus:

  1. Was sind für Sie die zentralen Erkenntnisse aus den vier Beiträgen? „Was nehmen sie für Ihre Arbeit aus diesen vier Beiträgen mit?“
  2. Welche Partner*innen / Multiplikator*innen müssen wir für das Thema sensibilisieren und / oder aktivieren?
  3. Was kann die AG LEB konkret dazu beitragen, das Thema im Land Brandenburg zu stärken?

Ergebnisse aus dem Werkstattgespräch

In den Kleingruppen wurden eine Vielzahl an möglichen Maßnahmen zur Stärkung der Lebenskompetenz von Kindern und Jugendlichen durch Bewegungsangebote diskutiert und zusammengetragen. 

Große Einigkeit gab es bei den Workshopteilnehmer*innen darüber, dass der Sensibilisierung und Qualifizierung der Mitarbeiter*innen in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen eine große Bedeutung zukommt. Wenn diese befähigt werden, Bewegungsangebote zu initiieren und zum alltäglichen Bestandteil der Einrichtungen zu machen, ist ein wichtiger Schritt zur Entwicklung sozio-emotionaler Kompetenzen durch Bewegungsförderung getan.

Außerdem sollten die Landkreise, Städte und Gemeinden im Land Brandenburg sensibilisiert und motiviert werden, Bewegungsförderung in Einrichtungen wie Kitas, Schulen aber auch Jugendämtern, Universitäten, Sportvereinen sowie Ausbildungsstätten zu initiieren und zu verstetigen. Die Informations- und Netzwerkarbeit sowie der notwendige Wissensaustausch wären dabei im Rahmen von kommunalen Konferenzen möglich.

Um die regionalen Entwicklungen im Land zu unterstützen, fachlich zu untersetzen und zu verstetigen sollten MBJS und MSGIV verstärkt zusammenarbeiten und eine landesweite Strategie zur Stärkung von Bewegungsförderung (und Gesundheitsförderung) entwickeln.

Handlungsempfehlungen zur Lebenskompetenzförderung durch Bewegungsangebote bei Kindern - April 2024

Die Arbeitsgruppe Lebenskompetenz, Ernährung und Bewegung des Bündnis Gesund Aufwachsen stellt für das Themenfeld Bewegung Handlungsempfehlungen zur Lebenskompetenzförderung durch Bewegungsangebote bei Kindern allen Interessent*innen zur Verfügung. Impulsgebend für die Erstellung der Handlungsempfehlungen war die Teilnahme am Internationalen Symposium „Bewegt vom Kindergarten in die Schule“ der ESAB Fachhochschule für Sport und Management Potsdam am 10. Juli 2023.

Mit den Handlungsempfehlungen gibt die Arbeitsgruppe Lebenskompetenz, Ernährung und Bewegung Hinweise, wie Fachkräfte aus Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen bei der Integration von Bewegungsangeboten in ihren bestehenden Betreuungs- und Bildungsangeboten Vorgehen können. Zudem werden zu fördernde Maßnahmen, sowohl auf kommunaler Ebene als auch Landesebene genannt, um eine positive Entwicklung regional zu unterstützen. Es wird empfohlen Erziehungsberechtigte über die Relevanz von Bewegungsangebote für die Lebenskompetenzförderung zu informieren und entsprechende Angebote zum Beispiel Informationselternabende bereitzustellen.

Weiter Informationen zu den Handlungsempfehlungen „Lebenskompetenzförderung durch Bewegungsangebote bei Kindern“ finden Sie in der PDF-Datei, die Ihnen zum Download bereitsteht.

PDF zum Download

Eindrücke vom Werkstattgespräch

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